Vernissage
Montag, 3. Oktober 2011 - 19:00 Uhr
Zur Ausstellung spricht Hermann J. Hendrich,
Schrifftsteller und Filmemacher
Die Ausstellung ist bis 14. Oktober 2011,
MO - FR 17.00 Uhr bis - 19.00 Uhr
zu besichtigen. Die Künstlerin ist zu diesen
Zeiten persönlich anwesend und freut sich
auf Ihren Besuch.
Gudrun Kaitna–Engel's Bilderzählungen spielen vor oder in symbolisch–naturalistisch
anmutenden Landschaftskonstruktionen, die durchsetzt sind mit architektonischen
Abbreviaturen. Das Medium der Collage, das sie anwendet, erlaubt die simultane Dar-
stellung mehrerer Erzählebenen. Unterschiedliche Bildelemente werden wie Bühnen-
kulissen neben– und übereinander geschoben. Es entstehen Erzählräume und Erzähl-
momente, die – in sich abgeschlossen – seriell beliebig fortgesetzt werden können. Die
Verschränkung von Ort und Zeit zu einer Einheit sei – so bemerkte Michail Bachtin
1989 – typisch für den künstlerischen Chronotopos. "Im künstlerischen Chronotopos
verschmelzen räumliche und zeitliche Merkmale zu einem sinnvollen und konkreten Gan-
zen. Die Zeit verdichtet sich hierbei, sie zieht sich zusammen und wird auf künstlerische
Weise sichtbar; der Raum gewinnt an Intensität, er wird in die Bewegung der Zeit, des
Sujets, der Geschichte hineingezogen. Die Merkmale der Zeit offenbaren sich im Raum
und der Raum wird von der Zeit mit Sinn erfüllt und dimensioniert."
Um dieses theoretische Gedankengebilde auf die Bilder von Gudrun Kaitna–Engel zu
transferieren: Es findet sich in ihren Arbeiten ein immer wiederkehrender Ort, der zeit-
liche Prozesse reflektiert, der Chronotopos Natur, den die Künstlerin als stets wandel-
bare und veränderbare Schöpfung empfindet. Zeit manifestiert sich hier in Spuren und
Schnitten, in Verfremdungen und Verwandlungen, im permanenten Bruch der Symbolik.
Diese Bilder wurden uns zur Verfügung gestellt
von Peter Hickersberger - www.fotopeter.at
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